Donnerstag, 4. Februar 2010

Das Betonschiff vor Redentin

Während des Ersten Weltkrieges, als Stahl knapp war, kam man erstmals auf die Idee, ein Schiff aus Beton herzustellen. Der gesamte Rumpf dieser Boote bestand aus Beton. Im Zweiten Weltkrieg lebte diese Fertigungsweise wieder auf; erneut wurden brauchbare und seetüchtige Betonschiffe zu Frachtzwecken gebaut. Zum Beispiel vom Bauunternehmen Dyckerhoff & Widmann, das den Serienbau von Schiffen aus Stahlbeton an verschiedenen Plätzen im damaligen deutschen Machtbereich betrieb.

In Swinemünde wurde dazu die Firma Schalenschiffbau gegründet, bei der eine Serie von 280 BRT Küstenmotorschiffen entstand. Außerdem baute man in Rügenwalde Tanker von 2700 BRT, von denen jedoch nur einer, "Ulrich Finsterwalder", fertig wurde. Er ist benannt nach dem Erfinder einer - gegenüber herkömmlichen Betonschiffen erheblich Gewicht sparenden - Schalenbauweise aus Spannbeton, die durch eine gewölbte Außenhaut die notwendige Festigkeit bietet und mit nur wenigen Rahmenspanten auskommt. Eines dieser Betonschiffe ist heute in Rostock als Museumsschiff zu besichtigen.


Das Betonschiff des Typs "Seeleichter Wiking Motor" vor Redentin gehört zu einer Serie von mehr als 50 während des Zweiten Weltkrieges für die "Transportflotte Speer" an verschiedenen Bauplätzen erstellten Frachtmotorschiffen.
Die Bezeichnung "Transportflotte Speer" bezieht sich zumeist auf die Binnenschiffflotte des GBI. Dort wurde ein Bauprogramm für Schleppschiffe und Lastkähne aus Beton aufgelegt. Sie sollten voranging zum Materialtransport der Baumaterialien für die Führerstädte dienen.

Die Rümpfe wurden kieloben in einer Baugrube in Schalenbauweise erstellt und beim Fluten der Baugrube gedreht und aufgerichtet. Die Endausrüstung erfolgte durch eine andere Werft. Das Betonschiff vor Redentin wurde zwischen 1943 und 1944 gebaut.

Technische Daten:

Baujahr: 1943/44
Bauort: Ostswine, Kreis Swinemünde
Firma: Schalenschiffbau KG; Dyckerhoff & Widmann KG
Typ: seeleichter Wiking Motor
Schiffskörper: stahlbewehrter Leichtbeton in Schalenbauweise
Länge: 40,50 m
Breite: 7,00 m
Seitenhöhe: 3,40 m
Tiefgang: 2,87 m
Wandstärke: 80 mm
Tragfähigkeit: 337 tdw
Wasserverdrängung: 627 m³
Maschinenanlage: 2 Dieselmotoren (250 - 300 PS), 2 Festpropeller
Ruderanlage: mechanisches Zweiflächenruder

Foto oben: mit freundlicher Genehmigung von Heidemarie Kück

Die Geschichte des Betonschiffs von Redentin ist auf der Internetseite der Ferienwohnung „Zum Steuermann“ von R. Bremer und Th. Keßler sehr schön nachzulesen. Hier der Link dazu: http://www.ferienwohnung-redentinerbucht.de/ihre-ferienwohnung/unser-betonschiff/index.html

Hier noch ein weiterer Link zum Thema Betonschiff: http://www.ostsee.de/rostock/betonschiff-capella.html

Quelle u.a. Wikipedia

3 Kommentare:

  1. Interessanter Blog, wo das Stöbern wirklich Spaß macht!
    Allerdings habe ich eben ganz erstaunt festgestellt, dass mein Foto vom Betonschiff hier verwendet wurde. Dagegen habe ich nichts, aber wenn schon nicht gefragt wird, sollte wenigstens eine Urhebernennung in solchen Fällen stattfinden, zumal andere das mit dem Urheberrecht einmal ernsthafter sehen könnten und dann kann das richtig teuer werden.

    Schönen Gruß und weiterhin viel Spaß und Erfolg mit diesem Blog,
    Heidi
    http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/18066613

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  2. @ Heidi
    ...Asche auf mein Haupt - diesen Fauxpas habe ich beseitigt!
    Danke für's Verständnis & schöne Grüße zurück :)

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  3. es gibt da ein betonschiff im hafen von antwerpen das als 'kerkschip' und café gebraucht wird...

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