Donnerstag, 17. Dezember 2009

Schulenberg und die Okertalsperre im Harz

Die Planungen für die Okertalsperre wurden bereits in den Jahren von 1938 bis 1942 begonnen. Der 2. Weltkrieg verhinderte ein Fortschreiten des Bauprojekts. Erst nach dem Krieg, ab dem Jahr 1949, wurde das Projekt von Heinrich Press (1901-1968) wieder aufgenommen und er vollendete den Bau der Talsperre bis 1956. Sie ist mit einer Wasseroberfläche von mehr als zwei Quadratkilometern eine der größten Talsperren im Harz. Hinter der 260 Meter langen bogenförmigen Staumauer befindet sich ein idyllisch gelegener, weit verzweigter Stausee mit vielen schönen Buchten und einer maximalen Tiefe von etwa 65 Meter.


Dort, wo sich heute der Stausee ausbreitet, befand sich bis zum Jahre 1954 die kleine Ortschaft Schulenberg, einst Bergbau- und Hüttensiedlung, später Waldarbeitersiedlung. Schulenberg musste von seinen Bewohnern aufgegeben und dem ansteigenden Wasser des Stausees überlassen werden, wo es langsam versank.

Die Gebäude wurden zuvor bis auf die Grundmauern abgetragen. Ins Reich der Legende gehört deshalb die Geschichte, dass man bei niedrigem Wasserstand im Stausee eine Kirchturmspitze sehen und das Läuten ihrer Glocken vernehmen könne...

Der Ort Schulenberg wurde unweit des nun entstandenen Stausees wieder völlig neu aufgebaut. Heute ist er ein beliebter Erholungs- und Luftkurort.



Der Okerstausee gehört zu den wenigen großen Gewässern im Harz, welche auch unter bestimmten Voraussetzungen zum Tauchen freigegeben sind. Ein Tauchgang muss vorher angemeldet werden und ist auch nicht für jeden Taucher möglich. Alle interessanten Tauchziele wie z.B. die Reste der überfluteten Häuser und Straßen liegen bei Vollstau tiefer als 20 Meter. Ohne starke Lampe sehen Sie hier also nichts. Berichte über das ein oder andere Tacherlebnis im Okerstausee findet man vereinzelt im Internet, z.B. die folgenden:

Tauchgang zum alten Kraftwerk
Ulrich Baron und sein Tauchpartner Timo Poesch wollen zum alten Kraftwerk in dreißig Metern Tiefe. Ein Graben speiste das Kraftwerk mit Wasser. Die beiden folgen dem Bachbett und landen am Rohr, durch das das Wasser aus dem Werk herausgeleitet wurde. Der Kellerraum ist noch vollständig erhalten. Leitungen ragen aus der Decke heraus. Überall finden die Taucher Rohröffnungen, die vermutlich Turbinen mit Wasser versorgt haben.

Versunkene Tal-Brücken
Zuerst erkennen Uli und Björn die Böschung des alten Flussbettes. Dahinter befinden sich Teile einer alten Steinbrücke. Der gemauerte Brückenbogen ist noch hervorragend zu erkennen. Kaum zu glauben, dass hier einst Autos herübergefahren sind. Dann erscheint eine Holzbrücke. Auch sie sieht noch stabil aus, obwohl sie seit über fünfzig Jahren 32 Meter unter dem Wasserspiegel liegt.

Interessant ist auch dieser mit einer Videokamera festgehaltene Tauchgang (hier geht's zum Video):




Quelle u. a. für einige Bilder TU Clausthal

3 Kommentare:

  1. Stimmt die legende von den Leuchtenden Waldgeistern wierklich ?

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    1. Aber klar stimmt es...kannst ja mal Nachts in den Wald gehen ;) :D

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  2. Kann man nicht einfach ins alte dorf runter tauchen?

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