Montag, 27. Januar 2014

Der Schießplatz im Neustädter Holz

Vor über 120 Jahren wurde im Neustädter Holz ein neuer Schießplatz für die Celler Garnison eröffnet - an einem Dienstag, dem 10. April 1888. Heute ist von diesem Schießplatz allerdings kaum noch etwas erhalten, und nur wer alte Karten studiert oder in der Literatur nachforscht, findet überhaupt Hinweise darauf.


Schießübungen im Jahre 1893, Quelle: wikipedia
(Link zum Originalfoto)

Das Gelände auf dem der Schießplatz angelegt wurde, wird heute von der sogenannten Tangente (Wilhelm-Heinichen-Ring) durchtrennt. Sie verläuft in etwa dort wo einst das Pulvermagazin (Pulverhaus) stand. Allerdings soll noch heute eines der Gebäude dieses ehemaligen Pulvermagazins stehen. Und wenn man alte Karten mit heutigen Karten und aktuellen Luftbildern vergleicht fällt auf, dass die Gastwirtschaft „Lönsklause“ genau an dieser Stelle steht. Es ist also zu vermuten, dass die „Lönsklause“ tatsächlich das letzte bis heute erhalten gebliebene Gebäude aus der Zeit des Schießplatzes ist - was allerdings noch mit handfesten Fakten zu untermauern ist.


Der Schießplatz auf einer Karte von 1931,
gut sind die einzelnen Schießbahnen zu erkennen

Aktuelles Luftbild, Quelle: bing.com maps

Der große Bereich westlich der Tangente wurde schon vor längerer Zeit von den (die Schießbahnen begrenzenden) Erdwällen und Baumbeständen befreit und wird heute als Spülfeld genutzt. Dort lagert der für Hochwasserschutzmaßnahmen aus der Aller gebaggerte Sand und Schlamm. Dieser Teil des ehemaligen Schießplatzes ist eingezäunt und darf nicht betreten werden. Der große Kugelfang am südwestlichen Rand des Schießplatzes ist jedoch frei zugänglich. Hier ragen noch heute imposante Betonreste aus der Erde, die man sich unbedingt einmal ansehen sollte. Über deren einstige Funktion lassen sich allerdings nur Vermutungen anstellen. Hier einige Aufnahmen von diesen Betonresten aus dem Jahr 2011:

Betonreste auf dem ehemaligen großen Kugelfang
 




Abschließend möchte ich noch einen sehr interessanten und ausführlichen Bericht über den Schießplatz empfehlen, auf den ich im Zuge meiner Recherche gestoßen bin, und auf dessen Informationen dieser Artikel zu großen Teilen aufbaut. Auf www.damals-in-celle.de (diese Internetseite wird zurzeit überarbeitet) finden sich neben allerlei Zahlen, Daten und Fakten zum Schießplatz auch noch sehr interessante Fotodokumente aus den 1920er und 1930er Jahren.

1 Kommentar:

  1. Als Kinder sind wir oft zum Rodeln da hingegangen (1964/66). Da gab es steile Abfahrten. Im Auslauf waren Wassergräben - da holten man sich gelegtlich nasse Füße. Im Sommer gab es für die "Großen" eine Tarzanschaukel. An einer großen Buche (im oberen Bereich des ehemaligen Kugelfangs) war ein schweres Drahtseil befestigt mit einem Autoreifen.

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