Freitag, 28. Oktober 2011

Die vergessene Allee bei Hoope

Alte Buchen in Reih' und Glied mitten im Wald...
Das kleine Waldstück mit mächtigen alten Eichen und Buchen liegt direkt an der Bundesstraße 3 bei Hoope. Betritt man das Waldstück und betrachtet diese alten Bäume, fällt dem aufmerksamen Beobachter recht schnell auf, dass sie hier in zwei nahezu lückenlosen Reihen stehen. Wie Alleebäume an einer Straße. Zwischen den beiden Baumreihen liegt der Waldboden etwas tiefer und man erahnt, dass hier vor langer Zeit einmal ein Weg entlanggeführt haben muss.



Schaut man sich das aktuelle Luftbild an, so zeichnen sich diese beiden Baumreihen sogar heute noch gut sichtbar vom übrigen Wald ab.


Ein Blick auf eine alte Landkarte offenbart schließlich an dieser Stelle tatsächlich einen Weg, der von der Kreuzung der Reichsstraße in Richtung der Hooper Sandgrube (Sgr.) führte. Heute erinnern nur noch diese gut versteckten Bäume daran. Auch die Sandgrube existiert längst nicht mehr...


Über das Dorf Hoope findet man nicht viele Informationen, aber auf der Internetseite Oberes Örtzetal ist diese interessante Sage zu lesen:
Der Ziegenbock auf dem Hooper Sandberg.

In Wardböhmen heißt es: "Na Barg'n ist 'n Dagreis, na Höperhöb'n twei." Das scheint für die Gastfreiheit der beiden Hooper Bauern zu sprechen; denn in Wirklichkeit liegt Hoope, das im Volksmunde "Höperhöb'n" genannt wird, nur zehn Minuten von Wardböhmen entfernt an der Straße nach Bergen.
Dicht bei Hoope, wo die Straße nach Fallingbostel von der Hamburger Heerstraße abbiegt, liegt der Hooper Sandberg. Es ist der Ort, den die durchziehenden Tatern (Zigeuner) und Korbflicker mit Vorliebe als Lagerplatz erwählen.
Jedermann weiß, daß es am Hooper Sandberg spukt. In nächtlicher Stunde hält sich hier ein Ziegenbock auf, der die Menschen erschreckt. Es ist die Seele eines armen Landstreichers, der sich hier im Dickicht während eines Winters erhängte, und dessen leibliche Überreste man erst im Frühjahr entdeckte.
Heute ist der Spuk verschwunden. Die Scheinwerfer der vorbeifahrenden Kraftwagen sollen ihn verscheucht haben. Aber in früherer Zeit hat mancher, der in später Nachtstunde von Bergen nach Wardböhmen heimkehrte, den Ziegenbock bemerkt, wie er plötzlich im Graben stand, in den Wald fetzte, über die Straße lief oder unter den Bäumen stand und den Wanderer mit glühenden Augen anblickte, dass diesem die Haare sich sträubten.

Quelle: Paul Alpers und Georg Breling (Hrsg.): Celler Sagen aus Stadt und Land, Celle 1949


Quellen: Luftbild/Kartenausschnitt von www.navigator.geolife.de; Fotos: eigene, aufgenommen am 28. Oktober 2011; Sage: www.oberes-oertzetal.de

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