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Dienstag, 10. November 2009

Das alte Hermann-Billung-Gymnasium in Celle


1876/77 wurde das Gebäude des Hermann-Billung-Gymnasiums in Celle am Nordwall 22 von Stadtbaumeister Schumann erbaut. Das Gebäude für die „Realschule 1. Ordnung“, wie es zunächst hieß, wurde im gotischen Stil in errichtet und von den rund 400 Schülern vom 27. bis 29. September 1877 bezogen. Der Stadt Celle hatte diese Baumaßnahme bis dahin 231000 Mark gekostet, für die damalige Zeit eine gewaltige Summe.

Neben einigen kleineren Umbauten und Renovierungsmaßnahmen erfolgte in den Jahren 1912 bis 1913 ein größerer Anbau, der das äußere Bild des Gebäudes veränderte.
In den Folgejahren mussten immer wieder Aus- und Umbauten durchgeführt werden, um den steigenden Schülerzahlen gerecht zu werden. In den fünfziger Jahren betrug die Schülerzahl bereits fast 1000 Schüler!



Der Schulhof während der Abrissarbeiten

Die folgenden Jahre offenbarten die immer deutlicher werden Mängel des Gebäudes. Die Flut der Schülerzahlen sprengte den baulichen Rahmen und auch die stets wachsenden Anforderungen des modernen Schulbetriebs, der eine Fülle zusätzlicher Räume notwendig machte, konnten nicht mehr bedient werden. Auch der zunehmende Verkehr am Nordwall mit dem Lärm und den Abgasen sprach immer deutlicher gegen den Standort der Schule.

Ende der 60er Jahre wurde der Neubau des Hermann-Billung-Gymnasiums an anderer Stelle beschlossen, das Ende des Schulhauses am Nordwall war damit besiegelt. Am 21. Februar 1973 wurde mit dem Abriss des alten HBG begonnen, am 8. Juni war der Platz, auf dem das Gebäude 96 Jahre lang stand, planiert.

Hier einige Fotos, die während der Abrissarbeiten entstanden sind:



Einer der Klassenräume

Die Aula

Die Reste des Eingangsportals
Schüler nehmen Abschied von der alten Schule und legen Kränze nieder.
Die Namen der Schüler (von links nach rechts): Rainer Marwedel,
Rainer Katzsch, Hans-Jürgen Thies, Bernd Nötel.

Die beiden Eingangssäulen sind während der Abrissarbeiten geschützt
Eine der Eingangssäulen nach dem Abriss des Gebäudes
 

Bis heute stehen zwei der alten Eingangssäulen auf dem Schulhof des neuen Hermann-Billung-Gymnasiums: 

Die beiden Säulen der alten Schule stehen heute auf dem Pausenhof des neuen HBG

Auf dem Grundstück am Nordwall befindet sich heute das InterCity Hotel Celle.



Quelle, Bilder und Text (auszugsweise): Heft „Unsere alte Penne - Die letzten Jahre des Hermann-Billung-Gymnasiums am Nordwall“ von 1973.

3 Kommentare:

  1. Der Abbruch der alten Hermann-Billung-Schule kann aus heutiger Sicht nur als schwere denkmalpflegerische Sünde eingestuft werden. Leider wiederholte sich das Drama mit der Realschule am Heiligen Kreuz, die städtebaulich in ähnlich exponierter Lage angesiedelt war. Celle, der Wert deiner Altstadt lag und liegt nicht nur in schmucken Fachwerkhäusern!

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  2. Ich war damals bei dem Abriss dabei.
    Heute finde es sehr schade das man sich dafür entschieden hatte.
    da hätte man man bestimmt eine sinnvolle Lösung finden können gerade bei so einem einzigartigem Bauwerk.
    Ich war damals noch Jungendlicher und habe Dielenböden und Balken mit einem Trecker und Anhänger dort abgeholt was dann zum Heizen weiterverabeitet wurde. Was für für eine Schande.
    Wäre es mir damals so bewust gewesen hätte ich mir jedenfalls Andenken von dem Holz zurück behalten.
    Jetzt bleiben nur noch Erinnerungen selbst Bilder habe ich keine davon was schon ein grosses Andenken gewesen wäre.
    In alter Erinnerung
    Horst Borchert

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  3. Als Schüler des HBG habe ich den Abriss, als damals 13-jähriger, ebenfalls mit Bedauern miterlebt. Eine "Scherbe" des intensiv grünen (Kunst-?) Marmors aus der Eingangshalle befindet sich noch heute in meinem Besitz.

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